Auch wenn der Inhaber Max Reichle heißt, wird hier keineswegs deutsch gekocht, sondern karibisch-kreolisch. Er ist auf der Insel Roatan, welche zu Honduras gehört, geboren und aufgewachsen und seit gut 2 ½ Jahren betreibt er erfolgreich sein Restaurant Roatan (Google Maps) am Fischmarkt und bringt den Hamburgern die karibisch-kreolisch Küche näher.
Beim Eintreten tauchten wir sofort ab in ein buntes Meer aus exotischen Fischen, Wale, Kraken und Korallen. Die ganzen Wände sind mit extravaganten Unterwassermotiven gestaltet, an den Decken hängen leuchtende Feuerquallen oder Kugelfische. Dazu strahlten zusätzlich Lampen Wellen-Strukturen auf die Wände. Und die urigen Bambus-Möbel und die karibischen Rhythmen runden das real good Caribbean Feeling ab.
Zum Einstieg gab es erstmal ein paar Cocktails. Die Karte bietet wirklich viele tropische Cocktails mit witzigen Namen an, wie zum Beispiel: Calambre Muskelkrampf, Drungen Dragqueen, Flying Kangaroo, I am Black – I am Cool – I am the Love Maschine. Da waren wir schon schwer begeistert und schmecken taten die Cocktails auch noch! Doch dann brauchten wir eine vernünftige Grundlage. Folgende Gerichte wählten wir von der bunten Speisekarte aus:
- Chicken in Peanut: Hähnchenburst gegrillt in einer Erdnuss Sauce mit Reis und Gemüse in einer Kokosnuss-Sauce für 10,95 € (kleine Portion)
- Chicken in Maracuja Chutney: Gegrilltes Hähnchenbrustfilet mariniert in Adobo, in einer Maracuja-Chutney-Sauce mit Reis und gedämpftes Gemüse in einer Kokosnuss-Sauce für 13,95 € (normale Portion)
- Veggies Mixx Platter: Gemüse in Kokosnuss-Sauce mit Reis, Bananenchips und Yucca Maisbällchen für 11,50 €
- Pikant Fajitas Habernos: argentinische Rinderfiletstreifen mariniert in Fajitas, Habanero-Chili, Bohnenmus Reis und Tortilla für 16,00 €
- Caribbean Dream Grill Teller: Hähnchenbrustfilet, argentinisches Rinderfilet, Red Mullet Fischfilet, Scampis, Reis, Yucca Toststones mit Gemüse in einer Kokosnuss-Sauce für 45,00 € (2 Personen)
- Dessert Tres Leches: Vanille-Kuchen in verschiedenen Milchsorten für 4,00 €
Die Hauptgänge wurden uns fast gleichzeitig serviert und waren einfach sensationell. Das Hähnchenfilet, Rinder-filet und das Red Mullet Fischfilet waren auf den Punkt gegart und der Reis war schön kernig. Das Maracuja Chutney war unbeschreiblich fruchtig und auch das knackige Gemüse wie beispielsweise die Zuckerchoten in der dezenten Kokos-nuss-Sauce trugen zu einer raffinierten Süße bei. Die Marinadenmischung Adobo aus Chilischoten, Tomaten und Gewürzen war gekonnt zubereitet. Die Fajitas mit Habanero-Chili hatte eine gut verträgliche Schärfe und die Aromen von süß, fruchtig, scharf bis pikant wechselten sich harmonisch ab. Selbst die Yucca Maisbällchen und die Bananenchips waren eine angenehme Horizonterweiterung. Insgesamt war für uns die Kombination der Zutaten ungewohnt, aber all das passt beispiellos gut zusammen.
Aber was war mit unserem Kellner los? Er machte auf uns einen zerstreuten und erschöpften Eindruck. Als wir nach getrennten Rechnungen fragten, reagierte er erstaunt, aber ist umgehend auf unseren Wunsch eingegangen. Außerdem stimmte die Rechnung nicht. Ein Gericht war zu unserem Nachteil, der Kaffee hingegen zum unserem Vorteil berechnet worden. Er entschuldigte sich sofort und rechnete die richtigen Preise ab. Erst auf unsere Nachfrage erklärte er uns, dass gerade heute ein Kollege vom Service fehlt und ihm deshalb die Fehler unterlaufen sind und dass er auch deswegen uns nicht die volle Aufmerksamkeit schenken konnte. Zum Abschied spendierte er uns dann auch noch einen fruchtigen Schnaps aufs Haus und wir tranken versöhnt auf sein Wohl.
Von den Cocktails und dem abgefahrenen Ambiente leicht berauscht schossen wir noch ein paar Erinnerungsfotos mit dem Küchenchef. Dabei ergriff er auch gleich die Gelegenheit uns zu fragen, wie uns das Essen gefallen hat. Nach unserer Lobeshymne erzählte er uns voller Stolz, dass er die Gewürze und den Fisch aus der Karibik bezieht. Und als wir hoch und heilig versprachen wieder zu kommen, gab es von ihm auch noch mal eine Runde Schnaps aufs Haus.
Das Schöne war zum Abschluss: Man hatte das Gefühl, dass sich die Crew wirklich freute, dass wir da waren! Somit ist das Roatan für mich eine karibische Unterwasser-Oase mitten in Hamburg in der man wunderbar für ein paar sorglose Stunden abtauchen kann…
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